kritzeln

„Die Wände sind voll mit Worten und Zeichen, durch die sich meine Vorgängerinnen hier verewigt haben. Ein sonst so intimer Ort wird quasi öffentlich.“

Die Toilette ist ein Ort der Kommunikation. Weniger direkt als indirekt. Eine besondere Form sind dabei Toilettengraffitis und Sprüche, auf die man im Alltag mal mehr, mal weniger trifft. Im Prinzip Sachbeschädigung. Doch immer wieder bewegt die Menschen etwas dazu, sich auf diese Art mitzuteilen.

Diese ganz spezifische Form des In-Kontakt-Tretens an einem so öffentlichen, wie auch ganz privaten Ort ist sehr viel mehr als bloßes „Gekritzel”. Es dient als Ratgeber, spendet Trost oder bietet Gelegenheit, eigene Meinungen kundzutun.

Ein interessantes und aus kulturanthropologischer Sicht noch wenig beleuchtetes Thema. Aus diesem Grund findet es den Weg von den Toilettenwänden Freiburgs in den Band Alltag findet Stadt.

„In dieser besonderen Situation der Anonymität und fehlenden Kontrollinstanzen werden tabuisierte Themen und persönliche Probleme ansprechbar.“

„Die Toilettenwände bieten Raum, über Körperlichkeit zu diskutieren und private Themen ein Stück weit öffentlich zu machen.“

Ein Beitrag von Leonie Hagen, illustriert mit Bildern von Finn Hagen. Weitere Beiträge und Informationen zu Projekt und Publikation finden Sie hier.

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