entsorgen

„Windeln aus der Wiehre. Tetrapacks aus Tiengen. Altpapier aus der Altstadt.“

Abfall kommt selten allein. Er ist die Kehrseite der Materialien und Dinge, mit denen sich die Freiburger*innen in der Stadt alltäglich umgeben. Statistisch gesehen fallen dort jedes Jahr rund 330 Kilogramm Hausmüll pro Person an. Wenn Alltag Stadt findet, bedeutet das auch, dass dieser ständig anfallende Abfall zu entsorgen ist.

Dafür sind über 200 Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) wöchentlich auf 1.258 Straßen unterwegs. Um sechs Uhr morgens brechen sie in kleinen Teams vom zentralen Betriebshof zu ihrer Arbeitsschicht auf. Im Kennzeichen tragen alle ausschwirrenden Fahrzeuge die gleiche Buchstabenkombination: SR. Stadtreinigung.

In der Abfall-Logistik greifen formelle Planung und informelle Praxis eng ineinander. Tag für Tag setzen sich Routinen und Rhythmen in Gang. Die Abläufe der Müllentsorgung geben so Einblicke in die zutiefst alltäglichen, aber meist unsichtbaren Strukturen der Stadt – die Infrastrukturen.

„In seiner globalen Verbreitung verknüpft der Müll auch den Stadtteil Waldsee mit der Südsee. Oder die Oberau mit dem Ozean. Stadt und Welt sind nicht zu trennen.“

„Infrastrukturen verbinden: Menschen mit Maschinen. Touren mit Tonnen. Gehsteige mit Gesetzen.“

Ein Beitrag von Tobias Becker, illustriert mit Bildern von Finn Hagen. Weitere Beiträge und Informationen zu Projekt und Publikation finden Sie hier.

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