können

„Können als praktische Erfahrung, inkorporierte Fertigkeit und die besondere Fähigkeit, nicht nur nachzuahmen, sondern eigene Lösungen zu realisieren.“

Der Anspruch an den Bau von Geigen, Celli, Bässen und Blockflöten zeigt sich in widerstreitenden Maßstäben: Ist die perfekte Geige die, die einer Stradivari am nächsten kommt? Oder gilt es, neue Modelle zu entwickeln? Das kanonisierte Ideal und die eigene Kreativität markieren zwei Pole im Holzinstrumentenbau. Da in Freiburg außergewöhnlich viele Instrumentenbauer*innen arbeiten, ist es reizvoll, gerade dort nachzuspüren, wie sie ihr handwerkliches Können erlernen und nutzen. Im Vergleich ihrer Alltagshandlungen und Selbstreflexionen wird deutlich, dass ihr Können einerseits eine praktische Fertigkeit darstellt, die durch Erfahrung erworben ist, – und andererseits eine Positionierung zu der Frage, was ein „gutes“ Instrument sei: Einige der Freiburger Instrumentenbauer*innen streben danach, das tradierte Ideal bestmöglich zu realisieren. Andere wollen eigene Modelle kreieren. In der Analyse ihrer je individuellen Maßstäbe an Qualität und Originalität zeigt sich aber insbesondere ihr gemeinsamer Kontext kultureller Gewohnheiten.

„Weit wichtiger als ein korrekter Ablauf sei die Verinnerlichung der Zusammenarbeit von Kopf und Hand.“

„Das Allererste, was kommt, ist der Klang und nicht das Aussehen. Das ist manchmal ein Irrtum in der Geigenbaubranche.“

Ein Beitrag von Sarah May, illustriert mit Bildern von Finn Hagen. Weitere Beiträge und Informationen zu Projekt und Publikation finden Sie hier.

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