"Strafen müssen für Bürger*innen Sinn ergeben und gerecht erscheinen, damit sie diese akzeptieren."1

Agathe Schäfer

 Legalisierung oder Prohibition?

Der Diskurs um Cannabis

Cannabiskonsum ist weltweit ein umstrittenes Thema. Verschiedene Lobbyverbände kämpfen sowohl für als auch gegen eine Legalisierung und setzen sich regelmäßig für ihre jeweiligen Interessen ein. Der Global Marijuana March ist eine alljährlich stattfindende Demonstration, zu der sich Menschen zusammenfinden, um die Legalisierung von Cannabis zu fordern. Auch in Freiburg gab es bereits mehrere solcher Demonstrationen, zu der sich – zuletzt im Jahre 2019 – zwischen 400 und 800 Menschen trafen.

In Deutschland gilt Cannabis zum Freizeitkonsum als illegal und strafbar. Jugendschutz und Prävention gesundheitlicher Risiken dominieren die Rechtsprechung. Nur ein Konsum zu medizinischen Zwecken mit einem ärztlichen Attest ist erlaubt. Das Mitführen einer geringen Menge Cannabis wird häufig toleriert und strafrechtlich nicht weiter verfolgt.

In meinem Artikel beschäftige ich mich mit dem in Deutschland geführten Diskurs bezüglich der Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis. Hierzu analysiere ich unterschiedliche Medieninhalte die sich damit beschäftigen, wie Strafen im Zusammenhang mit Cannabis von Legalisierungsbefürworter*innen und Legalisierungsgegner*innen aufgenommen und kritisiert werden sowie welche Argumentationsmuster den Diskurs dominieren. Der Diskurs um Cannabis macht deutlich wie relevant eine kritische Hinterfragung von Strafen ist und dass Strafen stets an wandelnde Norm- und Wertvorstellungen einer Gesellschaft gekoppelt sind.

 

1 Schäfer, Agathe: Legalisierung oder Prohibition. Der Diskurs um Cannabis. In: Sieferle, Barbara (Hg.): Strafen. Kulturanthropologische Perspektiven (= Freiburger Studien zur Kulturanthropologie, 5). Münster 2021, S.48-59, S.54.

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