Steiniger Acker der Wissenschaft

Utz Jeggles „Feldforschungsmappe“

Eins rauf mit Mappe! lobte der Chef früher seine Angestellten. Und lange galt die Aktentasche als spießiges Erkennungszeichen etwa von Lehrern und Bürokraten. Für den verstorbenen EKW-Professor Utz Jeggle war sie ein unverzichtbares Utensil bei seinen Feldforschungen, Exkursionen oder Interviews. Immer trug er sie wie einen verlängerten Arm bei sich, etwa bei seinem Engagement für ein Mahnmal am ehemaligen KZ-Außenlager Hailfingen/Tailfingen oder für eine Gedenkstätte in der Synagoge Baisingen. Die Mappe enthielt alles Notwendige für Jeggles Arbeit: Fotoapparat, Hefte, die er als Forschungsjournale mit seinen akribischen Beobachtungen  füllte, dazu in einem „Schlampermäpple“ Bleistift, Spitzer und Radiergummi. Diese sogenannte Feldforschungsmappe wurde Jeggles unverkennbares Markenzeichen – bis ihn seine Parkinson-Erkrankung zwang, statt der Tasche einen Rucksack zu tragen.

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